Zeit­ar­beit: Durch Bran­chen­zu­schlä­ge deut­lich attraktiver
RA Dr. Bert­ram im Inter­view mit „heu­te“

Zur Ent­wick­lung der Zeit­ar­beits­bran­che im Zuge der Ein­füh­rung von Bran­chen­zu­schlags­ta­ri­fen nahm jetzt der Zeit­ar­beits­exper­te RA Dr. Oli­ver Bert­ram in einem Inter­view mit der ZDF-Redak­ti­on von „heu­te“ Stellung.

RA Dr. Oli­ver Bert­ram: Zeit­ar­beit wird durch Bran­chen­zu­schlä­ge deut­lich attraktiver.

Dar­in betont Bert­ram, der dem iGZ bereits mehr­fach als Refe­rent und Bera­ter zur Ver­fü­gung stand, dass sich Zeit­ar­beit für Kun­den­un­ter­neh­men der Bran­che nach wie vor loh­ne, auch wenn sie durch die Bran­chen­zu­schlä­ge teu­rer gewor­den sei. Außer­dem wer­de das Anse­hen der Zeit­ar­beit stei­gen. Zeit­ar­beits­be­schäf­tig­te hät­ten nun mehr Geld und grö­ße­re Übernahmechancen.

Fle­xi­bi­li­tät

„Die Zuschlä­ge“, so Bert­ram, „bewir­ken also zunächst eine deut­li­che Anglei­chung der Ver­gü­tung an eine Stamm­kraft, an ein equal pay. Bereits heu­te erfolgt jedoch vor allem im qua­li­fi­zier­ten Bereich der Fach­kräf­te nahe­zu ein equal pay.“ Der Ein­satz von Zeit­ar­beit die­ne vor allem der Fle­xi­bi­li­tät. Er schät­ze aber, dass sich die durch­schnitt­li­che Ein­satz­dau­er von Zeit­ar­beit ver­rin­gern wer­de: Auf­grund der Bran­chen­zu­schlä­ge kön­ne nur noch eine gerin­ge­re Per­so­nal­kos­ten-Erspar­nis erzielt wer­den my site. Daher wer­den die Kun­den­un­ter­neh­men den Zeit­ar­beit­neh­mer laut Bert­ram eher über­neh­men oder ihn abmelden.

Fach­kräf­te

Beson­ders der Fach­kräf­te-Sek­tor wer­de durch die Bran­chen­zu­schlä­ge pro­fi­tie­ren, da Zeit­ar­beit für Fach­per­so­nal weni­ger abschre­ckend wir­ke. Zeit­ar­beit wer­de für die Beschäf­tig­ten wie auch für die Zeit­ar­beits­un­ter­neh­men deut­lich attrak­ti­ver. Bert­ram: „Folg­lich ver­lie­ren weder die Per­so­nal­dienst­leis­ter noch deren Kun­den an Wettbewerbsfähigkeit.“

Werk­ver­trä­ge

Nach sei­ner Beob­ach­tung sei die Nach­fra­ge nach Werk­ver­trä­gen bei Hilfs­tä­tig­kei­ten gestie­gen. Die­se Ent­wick­lung wer­de, so der Anwalt, der Zeit­ar­beit mit­tel­fris­tig nicht scha­den. Weil Mit­ar­bei­ter in der Zeit­ar­beit bes­ser bezahlt wer­den, wer­de die Rekru­tie­rung von Per­so­nal für Werk­ver­trä­ge eher schwie­rig sein.

WLI) (ZDF-heu­te, 13.01.´13)